KSG Brandau und TSV Gadernheim bilden Spielgemeinschaft im Seniorenbereich

von Pressewart

Ab der neuen Saison 2023/2024 gehen die KSG Brandau und der TSV Gadernheim gemeinsame Wege im Seniorenbereich. Nachdem der Kreis Darmstadt den Antrag zur Bildung einer Spielgemeinschaft (SG) ablehnte, wurde dem Einspruch der beiden Teams nun stattgegeben.

Eine neue Ära beginnt ab dem Sommer 2023 für beide Vereine im Fußballbereich. Die neu gegründete Spielgemeinschaft "SG Brandau/Gadernheim" wird mit 2 Mannschaften im Kreis Bergstraße ab der Saison 23/24 antreten. Dabei spielt die 1. Mannschaft in der Kreisliga A Bergstraße, während die 1b-Mannschaft in der C-Liga Bergstraße an den Start geht.

Dass sich beide Klubs diesen Schritt nicht einfach gemacht haben, steht außer Frage. "Wir hätten liebend gerne weiter in unseren Vereinen Fußball gespielt", so der 1. Vorsitzende Stefan Roth (KSG Brandau). "Doch die Entwicklungen der letzten Monate sprechen leider eine andere Sprache." Was sich schon seit einiger Zeit anbahnte, ist der Spielermangel und der damit verbundene außergewöhnliche Aufwand, die Mannschaften an jedem Spieltag aufzustellen.

Für den TSV Gadernheim (aktuell eine Mannschaft) heißt das konkret, dass aufgrund der mangelnden Spieleranzahl keine Spielrunde in der Saison 23/24 zu bestreiten wäre. Die Fußballabteilung würde ihre komplette Existenz verlieren. Bei der KSG Brandau (aktuell zwei Mannschaften) stellt sich die Situation so dar, dass für die kommende Runde keine 1b-Mannschaft mehr aufgestellt werden könnte.

Gespräche zwischen beiden Vereinen seit Anfang des Jahres
"Dadurch, dass wir schon seit vielen Jahrzehnten im Jugendbereich erfolgreich miteinander arbeiten, war es klar, dass wir aufgrund der Situation bei den Senioren das Gespräch suchten", so Fußballabteilungsleiter Fritjof Altetiemann (TSV Gadernheim). Anfang des Jahres 2023 trafen sich die Klubs zum ersten Mal, um über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu sprechen. Im März wurden schließlich auch die Kreisfußballwarte (KFW) aus dem Kreis Bergstraße (Reiner Held) und dem Kreis Darmstadt (Michael Sobota) zu einem Treffen eingeladen.

Die Notwendigkeit der Gründung einer SG wurde von beiden Vereinen dargelegt und auch durch beide KFWs so angenommen und akzeptiert. Dem formalen Schritt zur Beantragung einer SG stand demnach nichts entgegen. Neben weiteren Treffen wurden auch die Mitglieder beider Vereine in einem Info-Abend entsprechend abgeholt.

Kreis Bergstraße stimmt Antrag zu, Kreis Darmstadt lehnt Antrag ab
Nachdem der Antrag zur Bildung einer SG im Mai gestellt wurde und der Kreis Bergstraße schnell seine Zustimmung gab, hat der Kreis Darmstadt diesen Antrag unter anderem dadurch abgelehnt, dass ein "nachweisbarer Spielermangel" nicht vorläge. Ende Mai haben beide Vereine einen Einspruch gegen dieses Urteil eingelegt.

"Die Gründe für die Ablehnung waren aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar", so der 2. Vorsitzende Matthias Quenzer (KSG Brandau). "Wir haben bei der KSG 29 Spieler gemeldet, davon haben aktuell bereits 3 weitere Spieler den Verein verlassen. Mit dieser Anzahl an Spielern lassen sich keine 2 Mannschaften über eine komplette Saison hinweg aufstellen – das ist unmöglich." Auch beim TSV Gadernheim sind bei den 19 gemeldeten Spielern 3 Torhüter dabei – weitere 3 Spieler hatten nur ihre Zusage mitgeteilt, wenn die Spielgemeinschaft zustande kommt.

"Wir müssen unseren Spielern der KSG und dem TSV ein Riesenkompliment machen", so der Fußballabteilungsleiter Michael Allmann (KSG Brandau). "Viele Spieler, die eigentlich schon ihre Karriere beendet haben oder in der AH spielen, haben uns über die Saison hinweg am Leben erhalten. Auch Spieler der 1. Mannschaft halfen mit und haben bei der 1b ausgeholfen."

Dass nun der Verbandsspielausschuss dem Einspruch stattgegeben hat, wurde bei beiden Vereinen mit Freude aufgenommen. "Die Spielgemeinschaft soll auch unseren vielen Jugendspielern eine Perspektive bieten, denn die Arbeit im Jugendbereich stellt einen ganz entscheidender Baustein beider Vereine dar", so Rainer Meyer (1. Vorsitzender TSV Gadernheim).

Entscheidung zu Gunsten des Kreises Bergstraße
Bei der Entscheidung, zukünftig im Kreis Bergstraße mit beiden Mannschaften anzutreten, haben beide Klubs auch die Spieler mit ins Boot geholt. Die deutliche Mehrheit aller Kicker haben sich für den Kreis Bergstraße ausgesprochen. "Wir haben im Jugendbereich schon gute Erfahrungen im Kreis Bergstraße gemacht und versprechen uns auch bei einigen Derbys viele Zuschauer auf den Sportplätzen", so Stefan Roth (KSG-Vorsitzender).

Vereinsleben soll auf beiden Seiten bestehen bleiben
Was dem TSV Gadernheim und der KSG Brandau weiterhin wichtig ist, dass das Vereinsleben beider Vereine am Leben bleibt. "Heimspiele als auch Trainingstage sollen in Brandau sowie in Gadernheim im Wechsel stattfinden", so Matthias Quenzer (2. Vorsitzender KSG). "Wir wollen, dass beide Vereinsheime von dieser SG profitieren".

Aktuell wird fleißig am Vorbereitungsplan und dem Start in die neue Saison gearbeitet. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn der Beginn für die Kicker der neu gegründeten SG Brandau/Gadernheim ist der 29. Juni 2023.

Der Vorstand der KSG Brandau e. V.
Der Vorstand des TSV Gadernheim e. V.

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